Die Gründüngung

Im Garten verwendet man eine Gründüngung normalerweise als Vor-, Nach- oder Zwischensaat. Nur wenn man z. B. ein Garten neu anlegt oder übernimmt und dabei eine gewisse Bodenmüdigkeit feststellt, kann man auch eine ganzjährige Gründüngung einsäen (spezielle Mischungen für alle Gartenprobleme z. B. Gartendoktor von Sperling usw.).

Vorteile der Gründüngung:

  • sie beschattet sehr schnell den Boden und schützt ihn vor Austrocknung
  • nach dem Abhacken liefert sie ausgezeichnetes Mulchmaterial
  • sie friert im Winter ab und bedeckt die Erde mit einer schützenden Hülle
  • sie unterdrückt keimendes Unkraut
  • tiefwurzelnde Arten erreichen eine Lockerung des Bodens und versorgen ihn mit organischen Substanzen
  • manche Arten sind in der Lage, mit ihren Wurzeln und mit Hilfe von Bakterien Stickstoff zu sammeln (Leguminosen)
Zeitpunkt für eine Gründüngung:

  • wenn in die Gemüsereihe erst später Pflanzen gesät oder gesetzt werden
  • wenn zwischen den Gemüsekulturen Platz ist
  • wenn eine Gemüsereihe abgeerntet ist und nicht erneut eingesät wird.
Man unterscheidet zwischen einer winterharten Gründüngung (Winterspinat, Winterroggen, Winterraps, Zottelwicke) und einer nicht winterharten Gründüngung, deren abgefrorene Reste entweder als Mulchmaterial auf dem Boden bleiben oder im Frühjahr abgerecht und kompostiert werden. Im Garten wird hauptsächlich die nicht winterharte Gründüngung eingesetzt.

Die wichtigsten Gründüngungspflanzen

Spinat

eignet sich gut als Zwischensaat; es ist relativ kälteunempfindlich und bedeckt den Boden zu einer Jahreszeit, in der andere Pflanzen noch nicht einmal ausgesät werden dürfen. Außerdem kann man auch einen Teil von dem ausgesäten Spinat essen. Der Rest wird als Mulchmaterial abgehackt oder als Humusnachschub im Boden belassen.

Phacelia (Bienenfreund)

kann von März bis Anfang September ausgesät werden. Sie durchwurzelt den Boden gut, darf blühen, denn sie ist außerdem auch noch eine ausgezeichnete Bienenweide. Gut zwischen Gemüsekulturen, aber auch im Staudenbeet, besonders geeignet für kohlherniegefährdete Böden.

Gelbsenf

Besonders beliebt ist der rasch wachsende und schnell keimende Gelbsenf, der den Boden sehr feinkrümelig macht. Er kann von Ende März bis Ende September ausgesät werden. Verwendet man ihn als Voraussaat, hackt man ihn vor der Blüte ab oder reißt ihn dort aus, wo Platz benötigt wird und verwendet ihn als Mulchmaterial.

Achtung!
Senf nie als Voraussaat vor Kohl säen, beide gehören zur Familie der Kreuzblütler, entziehen damit dem Boden die gleichen Nährstoffe und können sich gegenseitig Krankheiten übertragen.

Wicken und Klee

können ab Anfang Mai bis Ende August ausgesät werden. Sie entwickeln ein feines Wurzelwerk und sind gute Stickstoffsammler.

Ölrettich

kann von März bis Mitte September ausgesät werden. Er hat eine längere Wachstumszeit als Senf, durchwurzelt den Boden gut und tief und bekämpft Nematoden.

Achtung!
Ölrettich nie als Voraussaat vor Kohl säen, beide gehören zur Familie der Kreuzblütler, entziehen damit dem Boden die gleichen Nährstoffe und können sich gegenseitig Krankheiten übertragen.

Bitterlupinen

haben eine sehr lange Wachstumszeit, deshalb können sie nur bis Anfang August ausgesät werden (gut auf leichten und sauren Böden). Bitterlupinen sind Stickstoffsammler und durchwurzeln den Boden gut.

Ackerbohnen

können schon sehr zeitig im Frühjahr ausgesät werden, deshalb verwendet man sie besonders gerne als Voraussaat. Sie sind nicht nur gute Stickstoffsammler, sondern durchwurzeln den Boden auch sehr gut. Weil sie sehr viel Blatt- und Wurzelmasse erzeugen, sind die ausgezeichnete Mulchpflanzen. Ackerbohnen können auch anstelle von Spinat zwischen die Reihen einer Mischkultur gesät werden.
Besonders geeignet sind sie als Voraussaat bei Tomaten, Gurken und Kohl. Sie beeinflussen aber auch den Geschmack anderer Gemüsekulturen günstig (Ausnahme: Zwiebelgewächse).

zurück zum Biogarten-Inhaltsverzeichnis

zurück zu Jeanette Hölzl's homepage