Bewässerung im Biogarten

Bei Wassermangel:

  • bleiben Früchte klein.
     
  • werden Gemüsepflanzen holzig.
     
  • können sich unerwünschte Schosser bilden.
     
  • neigen Früchte zum Platzen, wenn es nach längerer Trockenheit dann endlich regnet.
     
Dies verhindert die richtige Bewässerung. Sie sollte aber weder ein Tropfen auf den heißen Stein noch ein Faß ohne Boden sein.

Die Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit

Normalerweise würden die Niederschlagsmengen in unseren Breiten fur die Wasserversorgung der Pflanzen ausreichen, aber es regnet nicht immer gleichmäßig, und nicht alle Niederschläge sind auch für die Pflanzen verfügbar:
  • ein Teil fließt oberirdisch ab oder kann durch die Bindung an die Bodenteilchen von den Pflanzen nicht aufgenommen werden.
     
  • Bodenart und Humusgehalt spielen im Wasserhaushalt des Bodens eine entscheidende Rolle. Ein Boden mit einer guten Krümelstruktur kann das Wasser wie ein Schwamm aufnehmen und langsam wieder abgeben. Damit ermöglicht er die ungestörte Entwicklung der Wurzeln.
     
  • durch die Verdunstung geht dem Boden viel Feuchtigkeit verloren.
     

Hacken und Mulchen hilft Wassersparen

Die Verdunstungsrate wächst mit zunehmender Erwärmung. Über feine Haarröhrchen wird die Bodenfeuchtigkeit an die Oberfläche gezogen und verdunstet.
  • Durch oberflächliches Hacken wird dieses Kapillarsystem (die Haarröhrchen) gewollt zerstört, d. h. die Bodenfeuchtigkeit steigt in flach gelockerten Böden nur bis in den Wurzelbereich der Pflanzen auf. Im Biogarten wird hauptsächlich im Frühjahr und Frühsommer gehackt.
     
  • Danach wird der Boden gemulcht. Die Mulchschicht schützt nicht nur vor dem Verdunsten, sondern auch vor dem Verschlämmen und vor einer Überhitzung des Bodens. Darunter findet sich stets lockeres Erdreich.
     

Wie soll gegossen werden?

Frühkulturen nutzen das Winternaß.

Bei ihnen ist zusätzliche Feuchtigkeit meist nur beim Säen oder Pflanzen nötig.

Im Sommer jedoch braucht Wachstum Feuchtigkeit.

z. B. Salate und Kohl zu Beginn der Kopfbildung, Fruchtgemüse während der Blüte und zur Zeit des Fruchtansatzes usw.

In Trockenperioden im Sommer sollte man lieber einmal gründlich wässern statt jeden Tag ein wenig gießen (dies gilt auch für Gewächshäuser u. ä.).

  1. Am besten gießt man mit der Gießkanne direkt in den Wurzelbereich und nicht über die Blätter.
     
  2. Bewässerung über einen Regner.
     
  3. Festinstallierte Tröpfchenbewässerung (hilft bis zu 50% an Wasser zu sparen).
     

Vorsicht vor dem kalten Wasserstrahl aus dem Schlauch!

Pflanzen mögen lieber abgestandenes leicht erwärmtes Wasser. Andernfalls können sie mit Wachstumsstörungen reagieren.

Wann soll gegossen werden?
  1. Tagsüber ist die Verdunstungsrate am größten.
     
  2. Abends hat man zwar die geringste Verdunstungsrate, aber die größte Schockwirkung auf die Pflanzen. Bei abendlichem Gießen, insbesondere in Gewächshäusern, erhöht sich die Anfälligkeit der Pflanzen für Pilzkrankheiten.
     
  3. Morgens trocknen die Pflanzen am besten wieder ab.
     

Wasser ist nicht gleich Wasser

Mit Wasser sollte man so sparsam wie möglich umgehen.

Das Auffangen von Regenwasser bietet sich für die Gartenbewässerung an. Eventuell kann der pH-Wert des Regenwassers überprüft werden. Sein Neutralpunkt ist bei einem pH-Wert von 5,6. Wenn Regenwasser deutlich saurer ist (pH-Wert von 4 und darunter), kann es vor dem Gießen durch ein mit groben Kalksteinen gefülltes Rohr geleitet werden.

Leitungswasser und Brunnenwasser haben den Nachteil, daß sie relativ kalt sind.

Hartes Wasser kann durch Ausfällen von Kalk den pH-Wert des Bodens erhöhen und damit die Nährstoffaufnahme von Zink, Kupfer, Mangan und Bor behindern.

Ein hoher Chloridgehalt wirkt sich besonders auf Gurken negativ aus.

Beim Brunnenwasser können Nitratprobleme auftreten (untersuchen lassen).

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